A  k  t  u  e  l  l  e  s

Windenergieplanungen bleiben Schwerpunkt beim Treffen am 12.11.24

Sonnen- und Windernte im Kraichgau

Die derzeit immer konkreter werdenden Planungen für große Solarstromanlagen und Windkraftanlagen hier bei uns im Kraichgau haben beim letzten Vereinstreffen für eine volle Sängerstube gesorgt.

Anhand der öffentlich verfügbaren Planungsunterlagen des Forst BW auf Bruchsaler und Kraichtaler Gemarkung sowie der Homepage des Windkraftprojektierers EnBW für den geplanten Windpark Kraichtal wurden die Daten anschaulich zusammengestellt und dienten als Diskussionsgrundlage.

Es wurde vor allem auch auf die Frage eingegangen: „Wer hat was vom Bau einer Windkraftanlage?“ Als Erstes hat unsere Welt dadurch deutlich weniger CO2 Freisetzungen, da weniger fossile Brennstoffe für die Stromerzeugung verbrannt werden müssen. Die Grundstückeigentümer, auf deren Grundstücke die Windkraftanlagen stehen sowie deren direkte Nachbarn, bekommen jährliche Pachtzahlungen und die Gemeinden bekommen pro erzeugter Kilowattstunde Windstrom 0,2 Cent Kommunalabgabe, so dies im Vertrag mit dem Anlagenbetreiber vereinbart wird.

Schließlich können auch die einzelnen Bürger sich mit Geldeinlagen am wirtschaftlichen Erfolg der Windkraftanlagen beteiligen oder auch von einem günstigen, regionalen Windstromtarif für Ihren eigenen Strombedarf profitieren. Eine sehr einfache und sozial gerechte Variante ist ein sogenannter „Bürgerstrombonus“ oder ein „Energiewendegeld“. Hier kann jeder am Ende des Jahres seine Stromrechnung beim Windkraftbetreiber einreichen und bekommt dann einen definierten Anteil seiner Stromkosten von ihm erstattet. Damit kann wirklich jeder Nachbar einer Windkraftanlage vom sauber produzierten Windstrom in seiner Nähe profitieren. Natürlich müssen solche Punkte im abzuschließenden Gestattungsvertrag zwischen dem Grundstückseigentümer und dem Windkraftanlagenbetreiber im Vorfeld vereinbart werden.

All diese verschiedenen Möglichkeiten wurden in einer sachlichen und offenen Diskussion miteinander besprochen. Viele der Anwesenden hörten von diesen recht einfachen Mitteln zur Erhöhung der Akzeptanz bei den Bürgern vor Ort beim Bau von Windkraftanlagen zu ersten mal. Das Anliegen des Initiativkreises ist es, solche Informationen an die Bürgerinnen und Bürger weiterzugeben.

Das zweite große Thema beim letzten Treffen des Initiativkreises Energie Kraichgau in der Sängerstube in Kraichtal -Oberacker war neben der Windkraft die Sonnenstromernte vom Acker.

 

Agri-PV vom Acker

Um die 100% tige Energieversorgung aus unendlich verfügbaren Energien bei uns regional und deutschlandweit zu erreichen, sollten zuerst alle möglichen Potentiale der Energieeinsparung und der effizienten Energienutzung angewendet werden. Der damit dann deutlich reduzierte Rest-Energiebedarf kann dann vor allem regional vor Ort aus der Windkraft und direkt von der Sonne geerntet werden.

Solarstrommodule können dafür effektiv auf bestehenden und allen neuen Gebäuden installiert werden. Bis aber auf der letzten Dachfläche Module montiert sind, werden noch ein paar Jahrzehnte ins Land gehen, da natürlich alte Dächer vor der Installation zuerst erneuert werden sollten und
auch nicht jeder Eigentümer die Mittel für eine eigene Solarstromanlage wird aufbringen können.
Da zum Schutz gegen die fortschreitende Klimaerhitzung aber ein möglichst sofortiger Verzicht auf die weitere Nutzung fossiler, klimaschädlicher Energien nötig ist, sollten auch weitere Flächen für die Installation von Solarstrommodulen genutzt werden.

Agri-PV-Tracker-Anlage
Hierfür bieten sich Freiflächen-Solarstromanlagen an, die in der Regel über landwirtschaftlich weniger gut geeigneten Flächen montiert werden. Dort ist dann keine landwirtschaftliche Nutzung mehr wie bisher möglich. Hier gilt also ein „entweder oder“, also entweder Landwirtschaft oder Solarstromernte.
Eine interessante neuere Möglichkeit beides zu verbinden, also Landwirtschaft und Solarstromernte, ist die Installation einer sogenannten „Agri-PV Anlage“. Hier werden die Solarstrommodule nicht knapp über dem Boden aufgebaut, sondern zum Beispiel ab einer Höhe von 3 bis 4 Metern darüber. Somit kann dann unter den Modulen der Großteil der Fläche noch landwirtschaftlich genutzt werden. Oft wird darunter dann Gemüse oder Obst angebaut.

Eine andere Variante der Agri-PV Anlage sind mit Abstand senkrecht aufgestellte Solarmodule, die meist in Süd-Nordrichtung aufgebaut werden, so dass diese von Osten und Westen von der Sonne beschienen werden. Durch den recht großen Reihenabstand der Module kann dazwischen weiterhin fast wie bisher auch eingebaut werden. Um auf einen höheren Solarertrag zu erreichen, können die Module in den einzelnen Reihen auch dem Sonnenverlauf nachgeführt werden. Dies erfordert etwas mehr technischen Einsatz, erbringt dafür aber auf der gleichen Grundfläche einen deutlich höheren Solarstromertrag.
Beim Treffen wurde vereinbart, diese interessanten Varianten der Agri-PV Anlagen in einer öffentlichen Veranstaltung konkreter vorzustellen. Vor allem sollen Bilder die Technik anschaulicher machen und auch konkrete Berechnungen zum Flächenbedarf, Ertrag und zur weiteren landwirtschaftlichen Nutzung aufzeigen. Als Termin für diese Infoveranstaltung wird das kommende Frühjahr genannt.

 

Odenheimer Jahrmarkt 2024

Der Initiativkreis Energie Kraichgau e.V. war am vergangenen Sonntag mit einem Info-Stand und mit dem Klima-Zeitstrahl beim Odenheimer Jahrmarkt vertreten. Ein großes Dankeschön den zahlreichen interessierten Standbesuchern für ihre Gesprächsbereitschaft und den angeregten Austausch zu den Themen Klima, Windkraft, Photovoltaik, E-Mobilität, und mehr.

 

Zu den Vereinstreffen des Initiativkreises sind jederzeit auch Nicht-Vereinsmitglieder herzlich eingeladen.

 

 

Auch dieses Jahr  fand wieder eine EWM statt. Veranstalter waren NABU Bretten, Omas for Future und IEK sowie die Stadt Bretten.

 

Näheres unter Energie-Wende-Messe.de 

Vereins-Treffen

siehe Terminübersicht

... der begehbare Klimafieber-Zeitstrahl im öffentlichen Raum

Eine Initiative unseres Vereins: mehr Details unter ...

Ausschnitte aus dem 30 m langen Bodenteppich

Ansprechperson:   R. Oberbeck / Kraichtal