Elektro-Auto Tipps Reisen Herbst und Winter

Eine Reise im Winter

Die erste große Reise ging im Winter (Februar 2021) nach Bayern in die Hallertau.

Das Auto wurde voll geladen und zeigte eine Reichweite von 380 km an.

Das könnte theoretisch reichen bis zu unserem Ziel, welches 310 km entfernt ist.

Dabei hatten wir uns die Ladestationen herausgesucht die wir zur Sicherheit ansteuern konnten.

 

 Es musste aber länger gefahren werden als gedacht. Stau, Kälte und hohes Tempo (zeitweise 150-160km/h) trugen zur Reichweitenreduzierung bei.

Der erste Halt war in dem Autohof Hipoltstein nach 230 km.

Es war unter 10 Grad und nur eine funktionstüchtige Ladesäule für unser Fahrzeug.

 

Wir haben ziemlich gefroren und was uns generell auffiel, ist das kaum eine Ladesäule überdacht oder geschützt ist. 

Zudem hat uns ein Autofahrer während des Starten des Ladevorgangs die Ladesäule mit dem 2. Kabel gesperrt. Was wir erst später durch einen Techniker auf der Rückfahrt erklärt bekamen.

Denn es geht nur immer ein Laden an einer DC-Säule.

Die anderen Schnelllader 350 kW waren in Bau bzw. gesperrt.

 

Also hatten wir 50 kW erst nach gut 1, 5 Stunden geladen.

Der Preis war 59 Cent pro kW bei Alegro.

(P.S.: die Schnelllader sind Stand August 2021 jetzt aktiv).

 

Nachdem wir am Ziel angekommen waren und abends  wieder heim fuhren, haben wir in Greding Ost  34,7 kW geladen mit der Ladekarte NewMotion..

Es war auch hier ziemlich kalt und nur eine Ladesäule vorhanden.

Zudem wurde nicht mit den möglichen 80 kW geladen, sondern nur mit 50 kW.

Das ist bei den meisten Ladestationen so.

 

 Den letzten Ladestopp machten wir in Hohenlohe Nord wo wir mit 10 Prozent der Akkukapazität ankamen und Heizung und Klima soweit möglich reduzierten.

wir luden 30 KW mit ENBW Mobility auf und brauchten dazu knapp 30 Minuten.

 

Wir waren dann froh diese erste Reise mit den Unwägbarkeiten gut bewältigt zu haben.

Fazit:

Im Winter bei Minus 10 Grad oder kühler ist es wichtig, genügend Ladestationen einzuplanen und vorab diese zu checken (in Bau, Alternativen, gesperrt)

Sowie daran zu denken, dass wärmende Sachen während des Ladevorgangs dabei sind.

Auch sollte nur von der minimalen Reichweite ausgegangen werden

(Autobahn Winter)

 

 

Eine Reise im Herbst

Hinreise Station 1 Von Kraichtal nach Bad Sooden

Eine weitere Reise habe ich mit meiner Frau nach Wendtorf nahe Kiel und nach Husum gemacht.

Diese Reise war im Herbst und die Temperaturen waren um die 19- 20 Grad. Also im Grunde sehr passabel. Die Batterie war voll und zeigte 472 km Reichweite.

Auf der Autobahn haben wir mit Tempomat nicht mehr als 140 km/h gefahren.

 

Eine Planung der Ladestationen war notwendig, da die Hinreise nach Wendtorf ca 750 km betraf. Des Weiteren hatten wir auf der Hinreise einen Zwischenstopp mit Übernachtung eingeplant. Dieser war in Bad Sooden nach 330 km.

Nach der Ankunft in Bad Sooden hatten wir noch 75 km Reichweite. D.h. etwa 400 km Reichweite mit der 64 kW/h Batterie und die Fahrt meistens Autobahn (65 km davon Landstraße) war in Ordnung. Das Hotel hatten wir wegen der frei verfügbaren Wallboxen ohne Nebenkosten laut Prospekt gewählt. Das war leider ein Trugschluss, denn die vorhandene Wallbox war belegt und nur in der Nacht nutzbar. Also mussten wir eine andere suchen.

In Bad Sooden gab es 2 Ladestationen eine 22 kW der Stadtwerke und eine bei dem Einkaufzentrum ( 50 kW). Beide probierten wir aus und die der Stadtwerke war sehr langsam. Deshalb brach ich den Ladevorgang ab und fuhr zum Einkaufzentrum. Dort konnten wir in 1 Stunde und 5 Minuten laden.

Beide Ladevorgänge liefen ohne Probleme mit der New Motion-Karte ab.

Es ist aktuell nicht ratsam die Stadtwerke Ladestationen zu nutzen, da diese meist langsam (22 kw) sind. Nur sinnvoll über Nacht oder kurz.

 

 

 

Station 2  von Bad Sooden nach Wendtorf

Am zweiten Tag ging die Reise nach Wendtorf unserem Ziel an der Ostsee.

Das Auto war wieder zu 99 % geladen und ging mit 477 km Reichweite an den Start. Die Strecke nach Wendtorf war 417 km lang.

Der zweite Abschnitt der Reise war auch zu lang um in einem Rutsch zum Ziel zu gelangen. Deshalb wurde an der Raststätte Seevetal Ost geladen.

Es waren 36,7 kW in 44 Minuten geladen und wieder 470 km Reichweite zur Verfügung. Die Ladung wurde mit New Motion abgerechnet und ohne technische Probleme dabei.

Was hier negativ auffiel, waren die Autos, die unberechtigt auf den Lade-Parkplätzen standen - das passierte uns später noch öfters.

 

Das muss den Autofahrern bewusst gemacht werden und kostet inzwischen ja 55 €.

Nach den restlichen 280 km erreichten wir das Ziel. Es wurde auch bei diesem Abschnitt nicht schneller als 130 - 140 km/h gefahren.

 

Station 3 von Wendtorf nach Husum

Nach dem Urlaub an der Ostsee fuhren wir nach Husum, das 106 km entfernt an der Nordsee liegt. Zuvor wurde das Auto mit 44 kW geladen in dem Nachbarort  von Wendtorf Schönberg an einer 50 kw Ladestation.

Diese war allerdings sehr versteckt in einem Wohngebiet aber effektiv.

In Husum angekommen hatte wir noch 330 km Reichweite.

Hier verbrachten wir noch ein paar Tage bis es wieder in die Heimat gehen sollte.

Die Rückreise wollten wir dann an einem Tag machen.

 

Rückreise  von Husum nach Kraichtal

Die Rückreise war in einem Rutsch und ohne Übernachtung geplant.

Geladen wurde an einer 22 kw Ladesäule von New Motion  zu 0,33 € pro kW.

Das Auto war am nächsten Morgen zur Abfahrt bereit und zu 100 % geladen. Die Reichweite versprach diesmal 480 km. Mal sehen wie es sich bei schneller Fahrt tatsächlich darstellt..

 

Station 1 Wülferode West an der A7

Die Fahrt ging dann bis Wülferode West bei Kilometer 315, wo nach dem 4. Versuch erst geladen werden konnte, da die vorherigen drei Ansätze fehl schlugen. Nach dem Wechsel auf die benachbarte Säule klappte es, 42 kw/h zu laden.

 

Diese Station dauerte über 1 Stunde wegen der Probleme.

Die Höchstgeschwindigkeit lag bis dahin bei max 150 km/h.

Station 2 Alsfeld an der A5

In Alsfeld wollten wir an der Eon Ladesäule laden, was aber nur kurz möglich war, da der Ladevorgang abbrach. Es konnten nur 11 kW/h geladen werden und deswegen musste ein weiterer ungeplanter Stopp gemacht werden. Das hielt uns in Alsfeld 35 Minuten unnötig auf.

Station 3 Reinhardhain Nord

In Rainhardshain wurde dann wieder fast voll geladen (39 kW/h) bei Ionity.

Dieser Hochpreisanbieter lud allerdings schnell mit voller Ladeleistung von 74 - 75 kw.

Da wir schnell heim wollten kam uns das entgegen. 

Dafür war dann aber auch ein kW-Preis von 0,81 € fällig. Zeit kostet halt.

 

 

Wir waren dann am Abend wieder zuhause.

Insgesamt haben uns die Lade- bzw. Fehlladezeiten 2 unnötige Stunden eingebracht.

 

Ich hoffe, dass die Infrastruktur in Zukunft besser ausgebaut ist.

Eine Akzeptanz steht und fällt damit.

 

Fazit dieser Herbst-Reise

Das Laden:

Das Laden bei einer längeren Reise geht nicht ohne Probleme von statten. Es ist auch nichts Neues. Aber es war besser als befürchtet.

Man sollte aktuell pro Ladezyklus 1 Stunde einplanen, weil es mit Ladekarte oder App zu Verzögerungen bei der Ladesäule kommen kann.

Auch ist manchmal der Parkplatz belegt durch Berechtigte und auch Unberechtigte (z.B. mit der Aussage "Ich esse gerade etwas").

 

Die Infrastruktur wird sicher verbessert aber die Schnelllader kosten mehr Geld (wie bspw. Ionity).

 

Wenn man sich aber die Zeit nehmen kann um eine Pause für sich und den Mitfahrern gönnt, kann man die Verzögerung akzeptieren.

 

Die Kosten:

Die gesamten Kosten dieser Reise für das Laden beliefen sich auf 142,61 € für 1640 km.

Geladen wurde knapp 260 kW/h mit der ENBW App und der New Motion-Ladekarte.

Das bedeutet ein Durchschnittsverbrauch von 15,85 kW/h. Das ist in Ordnung.

 

Vergleicht man das mit den aktuellen Kosten für Benzin und Diesel spart man grob ca. 40 € (bei angenommenen Verbrauch von 7 l Benzin oder Diesel)

 

Aber dafür muss man die längere Fahrzeit in Kauf nehmen.

 

Ob das ok ist, wird jeder für sich entscheiden. Für mich ist es das.

 

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